Burma: Unterdrückung der Rohingya

Für Solidarität und gemeinsamen Kampf der Arbeiter und Arbeiterinnen, gegen ethnische Säuberungen!

Von Max Kmiecik

 

 

Burma/Myanmar brennt. Das Kriegsrecht wurde über den Teilstaat Rakhine verhängt. In der Stadt Maungdaw in Rakhine schoss die Polizei auf die muslimische Zivilbevölkerung. Die Anzahl der Toten und Verletzten ist unbekannt. Im burmesischen Staatsfernsehen wurde eine Ausgangssperre für das mehrheitlich muslimische Rakhina verkündet zudem wurden Versammlungen von mehr als fünf Menschen an öffentlichen Orten von der Regierung verboten.

 

Der Auslöser zu diesen ethnischen Spannungen ist noch nicht ganz gelöst. Angeblich hätten drei Muslime eine 26-jährige vergewaltigt und ermordet, daraufhin wurden 10 unbeteiligte muslimische Pilger von Buddhisten zu Tode geprügelt. Daraufhin kam es zu Ausschreitungen zwischen Muslimen auf der einen Seite und Buddhisten/Militär/Polizei auf der anderen Seite.

 

Was sind die Hintergründe?

 

Burma ist ein Vielvölkerstaat dessen Bevölkerung zu 89 Prozent aus Buddhisten besteht, es gibt aber eine starke muslimische Minderheit, zu der auch die schätzungsweise 750.000 Rohingya gehören.

Die buddhistisch dominierte Regierung von Burma betrachtet die etwa 750.000 Rohingya-Muslime als illegale Einwanderer aus Bangladesch. Die Rohingya-Minderheit ist in Burma zahlreichen Repressalien ausgesetzt:

 

* Sie werden nicht als Bürger anerkannt, ihnen wird die burmesische Staatsbürgerschaft verweigert.

* Sie dürfen kein Land erwerben und per Gesetz nicht mehr als 2 Kinder bekommen.

* Sie dürfen nicht heiraten, und uneheliche Kinder dürfen nicht die Schule besuchen, was bedeutet, dass die Rohingya systematisch von Bildung ausgeschlossen werden.

* Sie dürfen ohne Sondererlaubnis das Land nicht verlassen.

 

Das (muslimisch dominierte) Nachbarland Bangladesch verweigert der Gruppe wiederum seit 20 Jahren den Flüchtlingsstatus. Die Regierung von Präsident Thein Sein unterdrückt auch andere ethnische Minderheiten. So gibt es vor allem aus den Teilstaaten Kachin und Shan Berichte über Hinrichtungen, Folter und sexuelle Gewalt gegen Zivilisten.

In den 1990er-Jahren flüchteten 300.000 muslimische Rohingya aus dem Nordwesten Burmas nach Bangladesch. Bis zu 100.000 Chin sind nach Indien geflohen, 450.000 - hauptsächlich Karen, Mon, Kayah und Shan - nach Thailand.

 

Nationalismus ist keine Antwort


Die Gewaltverbrechen in der Bevölkerung zwischen Buddhisten und Muslimen sind Ausdruck und Folge der staatlichen Unterdrückung der nationalen Minderheit der Rohingya.

Die Regierung, benützt die nationalen Minderheiten als Sündenböcke. Die herrschende Klasse in Burma/Myanmar bedient sich der nationalistischen Unterdrückungspolitik um ihre Macht zu erhalten. Die herrschende kapitalistische Klasse flüstert uns nationalistische Lügen ins Ohr. Sie sprechen von „nationaler Einheit“ und davon „Frieden und Ordnung zu bewahren.

Lassen wir uns nicht belügen! Die einheimischen und ausländischen Kapitalisten und Großgrundbesitzer, sowie ihre nationalistischen Freunde sind es, die das ganze Land im Würgegriff und in Armut halten, um selber in Reichtum & Macht zu schwimmen.

Staatsterror, Armut, Hunger, Arbeitslosigkeit, und niedrige Löhne, das sind die Verbrechen der herrschenden Regierung.

Die wichtigste Aufgabe der buddhistischen Arbeiter und Arbeiterinnen in Myanmar ist es den burmesischen Chauvinismus zu bekämpfen und sich mit den Rohingya zu solidarisieren und ihren Kampf zu unterstützen.

Wofür wir eintreten und kämpfen:

 

- Sofortige Aufhebung des Kriegsrechts


- Volle Staatsbürgerrechte für alle Menschen in Myanmar


- Gleichberechtigung in den Schulen, Universitäten und bei den Behörden, inklusive des Rechts ihre Muttersprache zu sprechen.


- Aufteilung des Großgrundbesitzes und des Landes das ausländischen Konzernen gehört auf die landlosen Bauern und die Kleinbauern.


- Volle nationale Gleichberechtigung, das heißt: volle Rechte ihre Kultur und ihre Bräuche auszuüben, keinerlei Diskriminierung für Muslime und Musliminnen, für jedes Recht ihre Religion auszuüben.


- Für den gemeinsamen Klassenkampf der Arbeiter, Arbeiterinnen, armen Bauern und der städtischen Armen, unabhängig von Nation, Religion und ethnischer Herkunft!