Bolivien: Straßenkampf in La Paz

 

Von Nina Gunić

 


Eine der wohl heldenhaftesten Aktionen gegenwärtig ereignete sich auf den Straßen Boliviens, in La Paz. Mehr als 50 Menschen mit körperlichen beziehungsweise geistigen Einschränkungen waren auf der Straße, um für höhere staatliche Unterstützungen zu kämpfen. Derzeit beläuft sich die staatliche Hilfe auf kaum mehr als 100 Dollar im Jahr!

Als die Polizei versuchte, den Menschenzug aufzuhalten, der schon 1500km hinter sich gelegt hatte und sich dabei durch Betteln den Tag bestritt, kam es zu einer regelrechten Straßenschlacht. Mit Krücken und Rollstühlen wehrten sich die AktivistInnen gegen die Polizei. Vier von ihnen wurden verhaftet, etliche schwer verletzt. Sie forderten endlich volle Gleichberechtigung und eine Erhöhung der staatlichen Unterstützung auf 400 Dollar im Jahr.

Was dieser Protest unserer Klasse heldenhaft vor Augen führt ist, wie wichtig die Selbstorganisierung aller Unterdrückten ist. Im Kampf gegen den Klassenfeind, im Kampf gegen die KapitalistInnen ist jeder einzelne von uns wertvoller Bestandteil! Und im Kampf für unsere Befreiung müssen wir einen revolutionären Widerstand aufbauen, innerhalb dem jeder einzelne und jede einzelne volle Gleichberechtigung erfährt.


Wir als revolutionäre KommunistInnen sagen daher:

* Volle Solidarität mit unseren heldenhaften Brüdern und Schwestern in La Paz! Für die sofortige Umsetzung ihrer Forderungen!

* Für die umgehende volle Gleichstellung und damit das uneingeschränkte Recht auf Arbeit, sowie Zugang zu allen anderen gesellschaftlichen Bereichen!

* Massiver Ausbau des Sozialsystems – allen voran eine Verbesserung der Infrastruktur und der medizinischen Versorgung! Dies soll durch die Enteignung der Superreichen und massive Besteuerung auf Profite und Vermögen finanziert werden!

* Für ein öffentliches Beschäftigungsprogramm, das Arbeit für alle schafft! Ein solches Programm muss die volle Integration aller Menschen, auch der mit körperlichen bzw. geistigen Einschränkungen, beinhalten (sofern diese arbeitsfähig sind)!

* Für den Ausbau öffentlicher Einrichtungen unter Verwaltung der Betroffenen, in denen sie sich treffen können und sich kollektiv gegen jegliche Form der Diskriminierung organisieren können! Solche Organisationsformen sollen Teil der ArbeiterInnenbewegung sein und volle, aktive Unterstützung von dieser erhalten!

* Für den Aufbau der Fünften ArbeiterInnen-Internationale auf revolutionärer Grundlage, die uns ArbeiterInnen und Unterdrückten in unserem Kampf gegen den Kapitalismus organisiert und zum Sieg führt!