Keine Gewalt gegen Frauen! Widerstand dagegen aufbauen!

Von Nina Gunić

 

Wir als Frauen sind weltweit jeden Tag von Gewalt betroffen. Das ist kein Phänomen, das sich nur auf ein Land oder einen Kontinent konzentriert. Es ist kein Phänomen, das nur eine Minderheit von Frauen trifft. Es ist vielmehr Alltag für eine absolute Mehrheit der Frauen.

In einigen Ländern Europas wird im Schnitt jede halbe Stunde eine Frau vergewaltigt. Weltweit wird jede dritte Frau in ihrem Leben zusammengeschlagen oder vergewaltigt. Frauen werden oft entführt, festgehalten und dann wie Sklavinnen an reiche und superreiche Männer verkauft (80% der Menschen, mit denen gehandelt wird, sind weiblich). 98% der Prostituierten sind Frauen. Es wird immer so getan, als seien Frauen in Europa geschützter. Aber mehr als die Hälfte aller jungen Frauen in Europa (unter 18 Jahre) werden sexuell belästigt, wenn sie abends alleine unterwegs sind.

 

Frauen in den armen Ländern

 

Besonders schlimm – und das überall auf der Welt – trifft es arme Frauen und Frauen von unterdrückten Völkern. In Indien werden Frauen, die der untersten Kaste (die Ärmsten der Armen) angehören, auf offener Straße vergewaltigt oder verbrannt, während die Polizei ruhig zusieht. Kriege, auch Bürgerkriege, bringen Frauen in die gleiche Situation.

In meinem Heimatland, in Bosnien, gab es mehr als drei Jahre offenen Krieg und mehr als zehn Jahre Kämpfe und Auseinandersetzungen zwischen den Nationen in Bosnien. Allein in den drei Kriegsjahren wurden 50.000 Frauen vergewaltigt. Zumindest so viele Frauen haben dies gemeldet. Wahrscheinlich ist, dass mehr als 100.000 Frauen vergewaltigt wurden. Wenn gegen ein bestimmtes Volk Krieg geführt wird, sind es die Frauen dieses Volkes, die vergewaltigt und oft dabei auch getötet werden.

 

Sich organisieren und kämpfen!

 

Was wir dagegen tun können, ist eine wichtige Frage. Die Antwort ist: Wir als Frauen müssen uns organisieren. Warum sollen wir ein Leben in permanenter Angst führen müssen? Warum sollen wir uns unterordnen müssen? Viele von uns arbeiten sehr hart, nicht weniger hart als die Männer. Auf den Plantagen wird keine Rücksicht darauf genommen, dass wir angeblich schwächer sind. Aber wenn wir gleiche Rechte einfordern, bekommen wir sie nicht. Die herrschenden Menschen (Chefs, Regierung) sagen uns, dass wir schwach sind, beschützt gehören, keine eigene Meinung haben. Viele Männer, ob Väter oder Brüder, Ehemänner oder Freunde sagen uns dasselbe. Aber den Haushalt müssen wir machen. Die Kinder müssen wir erziehen. Harte Arbeit müssen wir verrichten. Mitreden und entscheiden dürfen wir nicht.

Lasst uns das gemeinsam ändern! Solange wir keine Recht haben, solange geht es allen Menschen schlecht. Das System, in dem wir leben, macht uns als Frauen, macht aber auch viele Männer kaputt. Unsere Kinder bekommen keine Ausbildung wenn wir arm sind (das trifft auch unsere Söhne). Unsere Männer und Väter werden bei der Arbeit von ihrem Chef auch wie Dreck behandelt. Das Problem ist nicht, dass es Männer gibt. Das Problem ist, dass es Chefs gibt, die uns alle quälen. Das Problem ist, dass wir als Frauen besonders stark gequält werden.

 

Sozialismus

 

Aber ein anderes System ist möglich! Und um dieses System zu erreichen, um eine Zukunft für uns und unsere Familie zu haben, müssen wir für das neue System kämpfen!

Das System, das wir wollen, heißt Sozialismus. Es bedeutet, dass Frauen genauso viel Geld bekommen für ihre Arbeit wie Männer. Es bedeutet, dass alle Frauen genau die gleichen Rechte bekommen wie alle Männer. Es bedeutet, dass es keine Superreichen mehr gibt und keine Armen mehr. Sozialismus bedeutet, dass wir alle genug zum Leben bekommen und nie hungern oder leiden müssen. Doch niemand schenkt uns den Sozialismus. Die Superreichen und Chefs wollen superreich und Chef bleiben. Und sie wollen, dass wir weiterhin arm bleiben damit sie reich sein können.

Deswegen haben wir immer wieder als Frauen gemeinsam mit unterdrückten Männern (den Arbeitern) in der Geschichte für Sozialismus gekämpft. Wir sind dafür in der Gewerkschaft gewesen, wir haben eigene Organisationen aufgebaut, wir haben protestiert und sogar gestreikt. Wir haben Krieg gegen die Herrschenden, die Chefs, geführt. Wir waren sogar mit Waffen in der Hand auf der Straße und haben versucht das jetzige System, das uns unterdrückt, zu stürzen. Das waren die Revolutionen und wir Frauen waren dabei immer das Herz der Revolutionen. Auch jetzt, heute, müssen wir uns organisieren und gemeinsam besprechen, wie wir zum Sozialismus gelangen. Wir müssen darüber reden, wie wir uns gemeinsam helfen können. Wie wir gegen die Chefs und die Superreichen vorgehen können. Wie wir unsere eigenen Männer umerziehen können, damit sie uns fair behandeln.

 

Proletarische Frauenbewegung

 

Um das zu schaffen, brauchen wir eine proletarische Frauenbewegung. Also eine Frauenbewegung, die sich vor allem auf die werktätigen Frauen stützt und die sich als Teil der gesamten ArbeiterInnenbewegung (also auch mit den männlichen Arbeitern) versteht.

Schließ dich uns an, mach mit bei RKOB. Gemeinsam, damit wir gleiche Rechte bekommen und damit unsere Kinder eine glückliche Zukunft haben.