Geschichte eines afghanischen Flüchtlings

Aufgezeichnet von Rahime Berisha, Jugendorganisation RED*REVOLUTION

 

Nasrollah Amini, ist 21 Jahre alt und kommt aus Afghanistan. Seine Muttersprache ist Persisch (oder Dari), so wie für einen großen Teil der Afghaninnen und Afghanen.

 

In Afghanistan herrscht real Krieg, denn noch immer sind US-Besatzertruppen in Afghanistan stationiert. Nasrollah ist vor dem elenden Krieg, den die USA in Afghanistan führen geflohen.

Davor musste er schon als Kind, ab seinem sechsten Lebensjahr, arbeiten. Er hat in seinem Heimatland in einer Steinverarbeitungsfabrik gearbeitet und war dann Schweißer.

 

Mittlerweile lebt er seit fünf Jahren in Wien. Er hat eine anstrengende und unangenehme Flucht gehabt bis er nach Wien kam. Im Alter von 11 Jahren, das war 2007, floh er von Afghanistan in den Iran. Dort blieb er bis 2011. Danach floh er weiter durch die Türkei und gelang nach Griechenland.

In Griechenland bekam er eine Aufenthaltsgenehmigung, mit der er sich nur in Athen aufhalten durfte. Da er aber kein griechisch sprach und den Behördenbrief auf griechisch nicht verstand hielt er sich auch außerhalb von Athen auf. Dort wurde er von der Polizei aufgelesen und in Folge verhaftet.

 

Acht Monate musste er im Gefängnis in Griechenland absitzen. Er wurde mit sieben Personen in einer Zelle eingesperrt. Er selbst war damals fünfzehn Jahre alt und die Zelleninsassen waren alle fremde, ältere Leute. Im griechischen Gefängnis wurde er mehrmals von der Polizei zusammengeschlagen. Ständig war die Angst vor weiterer Misshandlung da.

 

Nach seinem qualvollen Aufenthalt im Gefängnis wurde er schließlich frei gelassen. Im Jahre 2012 kam er in Österreich an. Ohne Informationen wie lange die Reise von Griechenland nach Österreich dauern wird und ohne Möglichkeiten, sich vorzubereiten, erlitt sein Körper eine starke Unterkühlung. An der Grenze wurde die Polizei von einem Zugfahrer alarmiert. Das Ganze wurde schnell bekannt und Journalisten waren rasch vor Ort. Währenddessen spielte die österreichische Polizei vor den Journalisten den „Freund und Helfer“: Sie riefen einen Krankenwagen um vor den Medien so zu tun als würden sie sich um die angekommenen Flüchtlinge sorgen. Der Wagen fuhr los, um den Flüchtling Nasrollah Amini vor einer Polizeistation in Wien abzuladen und nicht wie offiziell dargestellt ins Krankenhaus zu bringen. Er wurde nicht medizinisch behandelt. Zwei Wochen später folgten starke Fußschmerzen. Daraufhin besuchte er einen Arzt. Die Ärzte wollten ihm die Füße sogar amputieren. Da er sich so stark dagegen wehrte, hat er heute glücklicherweise noch seine inzwischen fast wieder ganz gesunden Füße. Er ging in ein Spital, wo er 24 Stunden am Tag Infusionen verabreicht bekam. Heute sind die Schmerzen weniger geworden. Auch in Österreich entkam er der rassistischen Polizei nicht. Er wurde auf der Straße von Polizisten beschimpft und es wurde ihm auch gesagt, dass er sich „aus Österreich verpissen soll“.

 

Was sagt Nasrollah zur FPÖ? „Die FPÖ ist eine migrantenfeindliche Partei, die gegen Flüchtlinge und Muslime hetzt.“ Wir ArbeiterInnen müssen geschlossen gegen rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ kämpfen.

 

Nasrollah Amini erzählte auch was die US-Besatzertruppen dem Volk in Afghanistan antun. Die USA hat im Jahre 2001 innerhalb von24 Stunden Afghanistan besetzt. Sie töten unschuldige Afghanen und wenn sich die Widerstandskämpfer wehren und nur einen Soldaten erschießen, werden in Folge dessen dutzende Afghanen ermordet. Als Rache, weil sie sich vor „dem Kampf gegen Terror“ schützen wollen und der „Befreiung“ durch die USA werden sie terrorisiert und in Massen exekutiert.

 

Damit das afghanische Volk wieder frei leben kann, damit allgemein Muslime nicht weiterhin von den USA und der EU unterdrückt werden fordern wir:

 

* USA - Raus aus Afghanistan! Für die Niederlage aller Besatzertruppen der USA, EU, Russlands und anderer Großmächte!

 

* Öffnet die Grenzen! Uneingeschränktes und sofortiges Bleiberechte für alle Flüchtlinge und Migranten!

 

* Gleiche Rechte für Muslime und Migranten!

 

* ArbeiterInnen und Unterdrückte - vereinigt euch! Nur so können wir die Großmächte besiegen!