Yaşasın Halkların Kardeşliği! Hoch die Internationale Solidarität!

Bericht der Demonstration am 4.Mai 2013 in Wien

Von Nina Gunić

 

Bilder der Demonstration gibt es hier

 

Am Samstag, den 4.Mai 2013, gab es eine große Demonstration für die Rechte von Migrantinnen und Migranten in Wien. Die Revolutionär-Kommunistische Organisation zur Befreiung (RKOB) und die Jugendorganisation RED*REVOLUTION unterstützten die Demonstration, die von der Demokratischen Gemeinschaftsplattform (1) unter dem Motto „Demokrasi ve Dayanışma“ (Demokratie und Solidarität) organisiert wurde.

Etwa tausend AktivistInnen, fast nur MigrantInnen, nahmen an der kämpferischen und lautstarken Demonstration teil. Losungen wurden sowohl auf türkisch als auch auf deutsch gerufen. Insbesondere „Biji, Biji Kurdistan“ („Es lebe Kurdistan“), „Yaşasın Halkların Kardeşliği!“ („Hoch die Internationale Solidarität“) aber auch „Faşizme Karşı Omuz Omuza“ („Faschismus zerschlagen – überall!“) und „Tek Yol Devrim!“ („Der einzige Weg ist die Revolution!“) und viele andere revolutionäre Losungen prägten die Demonstration.

 

Außer der Kommunistischen Initiative (KI) sowie der maoistischen Gruppe Revolutionären Aufbau, waren die RKOB und RED*REVOLUTION die einzigen nicht-türkischen bzw. nicht-kurdischen Organisationen, die sich an der Demonstration aktiv beteiligten. Wir bauten einen kämpferischen und lauten Block auf und unsere Genossen Murat und Johannes teilten sich die Sprechchöre am Megaphon mit jungen AktivistInnen der ATIGF. Ebenso gab es großen Zuspruch zu unserer aktuellen Ausgabe der Zeitung „Revolutionäre Befeiung“ weswegen wir kurz vor Ende der Demonstration restlos ausverkauft waren.

 

Angesichts der Wichtigkeit des Themas und der breiten Plattform ist mehr als eine Schande, dass es keinerlei Unterstützung der Demonstration oder auch nur Anwesenheit von all den „trotzkistisch“-zentristischen Organisationen wie der SLP, dem Funke, der RSO, dem heutigen Arbeiter*Innenstandpunkt, und Anderen gab. Diese Ignoranz ist kein Zufall oder Versehen, sondern widerspiegelt eine Haltung gegenüber MigrantInnen, die all diese Organisationen miteinander verbindet. Gerne schmücken sich diese Kräfte mit anti-rassistischem Gewand, organisieren aber in ihren eigenen Reihen fast keine MigrantInnen, geschweige denn dass sie eine auf MigrantInnen orientierte Politik machen. Angesichts dessen, dass inzwischen jedes zweite Kind in den Wiener Volksschulen Deutsch nicht zur Muttersprache hat, schließt diese aristokratische Politik einen zentralen Teil unserer Klasse komplett aus!

 

Sie ist das grelle Gegenteil dessen, was Leo Trotzki über die Orientierung auf die unteren Schichten unserer Klasse, sagte: „Der Sinn, die Stärke und das Wesen des Bolschewismus bestehen darin, daß er sich nicht an die Oberschichten der Arbeiterklasse wendet, sondern an die unteren Schichten, an die Millionen, an die Unterdrücktesten der Unterdrückten.“ (2) Gerade MigrantInnen machen heute eine Minderheit in den oberen und einen Großteil der unteren Schichten unserer Klasse aus!

 

Dieser Arroganz hält die RKOB und RED*REVOLUTION ein multinationales Gesicht unserer Organisationen entgegen –und zwar in der Aktion und in unserer Propaganda und Theorie. So war und ist eine der zentralsten Publikationen unserer Bewegung die von unserem Genossen Michael Pröbsting verfassten „Thesen zur Migration“ (3), in denen wir klar den national unterdrückten und überausgebeuteten Charakter der grossen Mehrheit der MigrantInnen darlegen.

 

Wie schon in der Vergangenheit leben wir „Einheit – Birlik – Jedinstvo“ unserer Klasse in Wort und Tat!

 

 

 

(1) AABF, AGID, ATIGF, DERSIM DERNEĞI, DIDF, FEYKOM, AKÖ, KOMINTERN
(2) Leo Trotzki: Aussichten und Aufgaben im Osten. Rede bei der Feier zum dreijährigen Bestehen der Kommunistischen Universität der Werktätigen des Ostens (21. April 1924); in: Schriften 2.1 (Über China), S. 62
(3) Siehe Michael Pröbsting: Thesen zu Rassismus, Migration, der Lage der MigrantInnen in Österreich und der Strategie der revolutionären Integration. Zu bestellen über unsere Kontaktadresse oder online unter www.thecommunists.net/publications/werk-7