Gewerkschaftsdemo: Kämpferischer Startschuss

Bericht über die lautstarke Gewerkschaftsdemonstration am 24.01. in Wien, Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG, www.rkob.net

 

Die Schwarz-Blaue Regierung wurde im Dezember 2017 angelobt und alleine der erste Monat der neuen Regierungsperiode zeigt eine deutliche Veränderung in Österreich auf: Mehr Klassenkampf von unten. Das hat sich nicht nur unmittelbar mit den Protesten am Tag der Angelobung gezeigt. Am 13.01. gab es eine mehr als 50.000 Menschen umfassende Großdemonstration und seitdem immer wieder kleinere Demonstrationen. So auch am 24. Jänner in Wien. Weit mehr als 3.000 Gewerkschaftsaktivistinnen und -aktivisten der GPAdjp sowie der VIDA aus dem Sozialbereich wurden zu einem kämpferischen Protest mobilisiert.

 

Die Demonstration selbst wurde wenige Tage zuvor bekannt. Am selben Tag gab es auch Betriebsratsversammlungen, in denen der Unmut zu den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen wie auch zu den Plänen der neuen Regierung zum Ausdruck gebracht wurde. In einer der Betriebsratsversammlungen, organisiert von der Gewerkschaft VIDA, nahmen 39 Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Abteilungen von der Pflege bis zur Küche teil. Dabei wurde sogar verkündet: “die Gewerkschaft hat die Kriegskasse geöffnet”.

 

Entsprechend kämpferisch war die Stimmung auf der Demonstration selbst. Besonders bemerkenswert war der Zug der Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem Bereich der Behindertenbetreuung, die sich dem Auftakt mit leichter Verzögerung mit einem eigenen Marsch anschlossen. Gerade unter diesen Arbeiterinnen und Arbeiter war die Stimmung gegen die Regierung besonders ausgeprägt. Dabei wurde seitens der Beschäftigten aus dem Bereich der Behindertenbetreuung auch die rassistische Abschiebepolitik der ÖVP/FPÖ thematisiert. In zahlreichen Gesprächen mit Aktivistinnen der RKO BEFREIUNG wurde sogar immer wieder von diesen Beschäftigten gesagt, dass sich ein Streik der Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem gesamten Sozialbereich unbedingt mit anti-rassistischen Themen verbinden muss. Ziel soll die Schaffung einer Einheit mit den betroffenen Migrantinnen und Migranten sein.

 

Gleichzeitig war an der gesamten Demonstration angesichts der kämpferischen Stimmung bemerkenswert, dass es keine sichtbare Verteilung von Informationsmaterialien der Gewerkschaften gab. Statt Flugblättern mit genaueren Informationen für die Beschäftigten wie auch für die interessierten Passanten, gab es lediglich Sticker mit einer Losung gegen den 12-Stunden Tag und ähnlichen Schildern und Transparenten. Die RKO BEFREIUNG verkaufte die aktuelle Ausgabe der Zeitung, die mit ihrem anti-rassistischen Schwerpunkt auch auf großes Interesse stieß. Spenden, die ein Vielfaches des Zeitungspreises ausmachen wurden dabei von einigen Beschäftigten gegeben sowie rege Diskussionen zu Möglichkeiten der Verbindung des Arbeitskampfes mit anti-rassistischen Protesten geführt.

 

Die Gewerkschaftsdemonstration am 24.01. hat nicht nur die Kampfbereitschaft der Arbeiterinnen und Arbeiter gegen die Einführung des 12-Stunden Tages gezeigt. Es hat auch den Willen und Wunsch zahlreicher Beschäftigter aus dem Sozialbereich zum Ausdruck gebracht, den Arbeitskampf mit politischem, anti-rassistischen Protest zu vereinen. Gerade im Aufbau einer neuen Bewegung gegen Schwarz-Blau ist das eine fruchtbare und notwendige Basis für Erfolg. Die kämpferische Demonstration am 24. Januar darf erst der Anfang auch seitens der Gewerkschaftsaktivitäten gewesen sein.

 

Schließ dich der RKO BEFREIUNG an! Kämpf gemeinsam mit uns für eine neue, proletarische, multinationale und kämpferische Bewegung gegen Schwarz-Blau!