Über den Boston-Anschlag

Am 15.04. fand der Anschlag von Dschochar und Tamerlan Zarnajew in Boston statt. Es war einer der wenigen Anschläge, die Islamisten in den USA ausführen konnten. Die Folge waren 3 Tote und ungefähr 260 Verletzte, sowie eine große Kampagne die den „Krieg gegen Terror“ unterstützt. Diese Kampagne findet in jeder Zeitung, allen Fernseh-Nachrichten, auf jeder E-Mail- oder Nachrichten-Homepage der westlichen Gesellschaft ihren Platz. Der Anschlag ist ein Rückschlag für den Befreiungskampf der unterdrückten Völker, er verschlimmert die Unterdrückung von Muslimas und Moslems und schadet der Befreiung der ArbeiterInnenklasse.

Nachdem die Täter des Boston-Anschlags gefunden wurden, einer von ihnen überlebte die Verfolgung durch den Staat, wurde bekannt, dass der Grund für das Attentat die „Kriege in Afghanistan und Irak“ waren. Der Hass der beiden Männer ist verständlich – die Kriege sind zum Symbol für die Ungerechtigkeit der Herrschaft der USA geworden. Sie nahmen das Leben von unbekannt vielen Millionen Menschen, auf jeden Fall weit über ein Dutzend Millionen.

In Österreich berichten „unsere“ Medien jetzt dauernd, wie unfassbar der Boston-Anschlag ist. „Wir, ein Teil der westlichen Welt, fühlen mit!“ steht zwischen jeder Zeile geschrieben. Was für eine Lüge! Ich merke, wie meine kurdischen Kollegen die Zähne knirschen, wenn sie sehen, dass jetzt plötzlich jeder von dem „Angriff auf Boston“ spricht. Aber wer spricht von dem Angriff der Türkei auf ihre Nation, der jeden Tag passiert – in ihrem Land?! Wie viele KurdInnen mussten sterben, nur damit jetzt von Erdogan ein paar „Garantien“ kommen?! Mit welcher Logik kommt ein Boston-Terror-Anschlag in alle Zeitungen, wenn über 60 Jahre ein ganzer Terrorstaat in Palästina sitzt und mit Gewalt über Palästina und die arabischen Länder richtet – davon hören wir dann als „Verteidigung“ und „Gegenangriff“?!

Die Opfer, das alle KämpferInnen für die Freiheit der arabischen Länder geben, alle ihre großen Taten, können jetzt noch leichter vom Westen als „Terrorismus“ herunter gestuft werden. Alle unsere Aktionen, die unbedingte Solidarität beweisen, mit der Revolution gegen die Diktaturen, verlieren an Wert, denn sie sind ja für „die Terroristen“. Wie schwer haben es jetzt schon die Syrien-Aktivistinnen und -Aktivisten im Ausland Hilfe nach Syrien zu schicken – weil damit ja der „Terrorismus“ unterstützt werden könnte?! Welche Hilfe hat die Arabische Revolution durch den Boston-Anschlag bekommen?!

Der Terror gegen die Zivilbevölkerung der USA beendet ihre Kriege und ihre Ausbeutung des Südens nicht. Er ist nicht gegen die Armee gerichtet und macht die USA deswegen keineswegs schwächer, er trifft sie nicht dort wo es schmerzt! Im Gegenteil: Wieviele Amerikaner sind jetzt der Meinung, das „ihr“ Land offensichtlich verwundbar ist?! Solche angeblichen „Erkenntnisse“ bringen mehr und mehr US-Patrioten auf die Welt! Terror darf nicht gegen „Zivilisten“ gerichtet sein, zu einem großen Teil Mitglieder unserer Klasse, Arbeiterschwestern und –brüder und solche, die es waren oder werden. Sie mussten ihr Leben geben und wurden verletzt, für den Imperialismus, der ihnen nichts gibt und immer mehr nimmt.

Die Revolutionär-Kommunistische Organisation zur Befreiung sagt allen Arbeiterinnen und Arbeitern: Gedenkt den Toten und Verletzten und gedenkt den Opfern der Kriege, die von dem Imperialismus geführt werden. Weltweit müssen eure Schwestern und Brüder sterben, weil einige Reiche von unserer Arbeit leben und ihren Profit höher schrauben!

-         Der Kampf gegen den Imperialismus hat keinen Platz für Anschläge gegen die Zivilbevölkerung!

-          Stopp der Hetze gegen Moslems, sie sind nicht die Ursache für den sinnlosen Terror!

-          Krieg dem imperialistischen Krieg! Wir sind gegen jede militärische Aktion der USA, EU, China und anderer Großmächte, ob Afghanistan, Syrien, Mali oder wo anders!

-          Solidarität mit dem Befreiungskampf der Unterdrückten Völker!

-          Hoch die internationale Solidarität! Nur gemeinsam können wir der Herrschaft der Großmächte brechen – Nationalismus und Patriotismus haben dafür keinen Platz!