Nach erneutem Brandschlag gegen Moschee in Wien: Rassismus stoppen!

Nieder mit Islamophobie und den wachsenden Rassismus! Für die volle Gleichberechtigung aller Muslime  wie auch aller Migranten!

 

Kommentar von Rahime Berisha und Marek Hangler (24.07.2017), Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG, www.rkob.net

 

 

Vor vier Jahren berichtete die „Heute“-Zeitung über einen Brandschlag gegen das islamische Kulturzentrum Masjidul Falah. Damals war der Täter unbekannt. Heute ist er es nicht mehr. Ein Bewohner des Hauses versuchte erneut die Moschee anzuzünden. Mithilfe von Kamera-Aufnahmen wurde der Täter erkannt – doch die Polizei entschließt sich, ihn nicht zu verhaften.

 

AktivistInnen der RKO BEFREIUNG waren vor Ort und haben mit Gläubigen geredet. Es stellte sich heraus, dass der Mann nicht zum ersten Mal Probleme machte. Er schlug schon Kinder und Frauen der Gemeinde und schnitt mehrere Kinderwägen der dortigen muslimischen Familien auf. Einmal versuchte er den Imam zu treten. Bei dem Vorfall fügte er einem Gläubigen eine schwere Verletzung am Bein zu.

 

Wenn das Feuer nicht innerhalb von zwei Minuten gelöscht wäre, wie lange hätte es gedauert, bis die Moschee abgebrannt wäre? Die gemachten Fotos können die Gefahr, in die unsere muslimischen Geschwister geraten sind, schwer erfassen. Doch die „Heute“-Zeitung spricht von nur von einem Streit um die Miete zwischen dem Vermieter der Räume und dem Kulturzentrum. Dabei war der Täter weder ein Besitzer oder Vermieter der Räume, und daher konnte es auch nicht um die Miete gehen.

 

Die Führer der Gemeinde fragen sich, wie sie die Gemeinde vor weiteren Angriffen schützen können. Die Medien interessieren sich für den „Kampf gegen Terror“, nicht für muslimische Familien, die durch die rechte Hetze betroffen sind. An welche öffentliche Stelle können sie sich in so einer Situation wenden?

 

Offensichtlich ist es falsch zu hoffen, dass die etablierten Medien und die Polizei in solchen Fällen für Gerechtigkeit eintreten. Hier einige praktische Vorschläge, für die Unterdrückten, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen:

 

* Schließt euch mit Gewerkschaften und fortschrittlichen Communities und Arbeiterorganisationen zusammen! Wer alleine bleibt, kann nur verlieren. Rassistische Angriffe entstehen nicht aufgrund von kleinen, nachbarschaftlichen Problemen, sie können daher nicht alleine in der Nachbarschaft gelöst werden.

 

* Baut multinationale und multireligiöse Selbstverteidigungskomitees auf! Diese Komitees müssen von allen Mitgliedern der betroffenen Communities gewählt werden. Außerdem müssen sie wieder abwählbar sein, wenn sie nicht die Aufträge erfüllen, die ihnen von der Mitgliedschaft gegeben werden. Die Aufgaben können der Schutz während der Gebetszeit, Organisieren von Selbstverteidigungskursen, bis hin zum Ordnerdienst für öffentliche Aktionen (wie auch Demonstrationen) reichen.

 

* Nehmt aktiv am Kampf gegen rassistische und soziale Unterdrückung teil! Das Islam-Gesetz, der stärker werdende Hass in den Medien gegen Migranten, die Schließung der Balkanroute für die Flüchtlinge (gerade auch aus dem Nahen Osten) – die Regierungen in Europa nützen all diese Maßnahmen als Ablenkung für ihre ungerechten Sozialpläne. Verteidigen wir die muslimischen Communities gegen Rassismus und verbinden diesen Kampf mit Aktionen gegen die tägliche Ausbeutung.