Wien in Blau, Rosa und Blutrot

Kommentar von Nina Gunić

 

Die Würfel sind gewürfelt. Die Wahlen finden dieses Jahr am 11.Oktober statt. Der seit mehr als 20 Jahren im Amt stehende Fürst über das Rotweinglas, Bürgermeister Häupl hat gesprochen. Und gab die ersten Wahlversprecher, pardon, Wahlversprechen  ab. Und die Ziele sind hoch gesetzt. Ganze 120 neue Gemeindewohnungen werden in Favoriten gebaut.


Damit könnte fast ein Viertel meiner Verwandschaft mütterlicherseits untergebracht werden. Wenn wir zusammenrücken. Das ist eine mehr als beachtliche Leistung der blassrosa Stadtpartei. Diese bezeichnet die glorreiche Idee zwar als rot-roten Kurs, aber Alkohol kann bekanntlich auch farbenblind machen.


Und blind ist die SPÖ schon lange. Vorallem für die Bedürfnisse unserer Klasse, der Arbeiterinnen und Arbeiter. Das wir immer mehr auch MigrantInnen sind, entgeht der alkoholkranken Sozialdemokratie. Lieber hört sie auf den Sprechdurchfall des orange-gebräunten Strache (Ibiza ist ja so eine schöne Insel und der Heimat so nah). So ist auch der Wahlkampf im Anrollen...in seiner vollen rassistisch geprägten Pracht. FPÖ unter Strache übt dafür schon seitdem der arme Jörgi auf ewig den Asphalt schmuste.


Das macht nichts. Jörgi lebt in seinem blau(äugig)en, in jeden Ausschnitt glotzenden Klon weiter. Korrektur: In jeden echt-österreichischen, echt-vollbusigen, echt-Blondinenzugehörigen, echt-weit-unter 30 jährigen Ausschnitt glotzenden Klon. Denn der Herr Strache ist ein Mann mit Traditionsbewusstsein und ferkelt gerne so wie sich das schon vor 200 Jahren für einen echten Kerl gehörte.


Und wie alle paar Jahre wieder, rollt der Wahlkampfzug. Und die RKO BEFREIUNG heizt schon mal vor...mit einer starken Kampagne in Solidarität mit den Moslems, die verstärkt rassistische Hetze erfahren. Mit einer starken internationalen Organisation, die den imperialistischen Kriegstreibern die Stirn bietet und ihre Lakeien wie Fliegen gegen die Wand schlägt. Mit echtem Klassenkampf. Denn auch wir haben stolze Tradition.